12 days later...

13.07.2012 18:19

Heut ist Freitag, der 13., das bedeutet wir sind schon 12 Tage hier! Inzwischen haben wir uns etwas eingelebt. Man hat sich daran gewöhnt, dass kleine Äffchen manchmal mitmarschieren, wenn man ausser Haus geht, die Verhältnisse auf den Strassen nimmt man auch nicht mehr so schwer, wobei man sich an das ständige Hupen wohl schwer gewöhnen kann. Aber: “Blow Horn, don’t get torn!” Auf solche Sprüche wird viel Wert gelegt hier, doch wer hält sich schon an sowas?  "Know safe – no pain, no safe – know pain!” Alles scheint hier mehr pro forma zu sein, als wirklich ernstzunehmend. Wenn man den Menschen hier in der Stadt so zusieht, scheint es manchmal, als ob hier die Geschichten der Schildbürger herstammen würden. J Aber vielleicht liegt es auch daran, dass man hier alles anders handhabt und mit viel mehr Ruhe angeht.


Wenn man in der früh aufsteht wird man schon mit spiritueller Musik aus
dem Tempel nebenan begrüsst – nicht zu überhören!  Auf der Fahrt den Berg hinauf sieht man Trucks auf deren Ladefläche geschätzt 30 Inder stehen/sitzen/lehnen, um zur Arbeit zu kommen, dazwischen sitzen auch Kinder, die werden einfach mitgenommen. Es ist auch keine Seltenheit, dass Frauen sich ihre Kleinsten einfach auf den Rücken binden und  am Strassenrand Steine klopfen, die grösseren (die schon selbst laufen können)  tollen inzwischen auf Geräten, wie Schubraupen, die irgendwo abgestellt sind, herum. Egal wo man hingeht, zwischen Häusern oder wo auch immer Platz ist, werden aus Planen zeltartige Unterkünfte aufgestellt, worin die ärmeren Menschen hier wohnen, sie sitzen auf Decken, darunter Beton-, bestenfalls Lehmboden, alles sieht sehr ärmlich aus, wobei jeder Handy und TV besitzt, anscheinend ist das hier unabkömmlich…  Wasser zum kochen und waschen wird aus der Rinne neben der Strasse geschöpft, dass da 20 Meter weiter oben einer steht und gerade in diese Rinne pinkelt, stört wohl keinen. Für uns wäre es schrecklich so zu leben, aber wenn man sich die Leute hier anschaut, scheinen sie nicht unzufrieden zu sein, sogar viel zufriedener als wir. Vielleicht liegt das auch an ihrem Glauben, sie nehmen ihr Schicksal hin, im nächsten Leben werden sie dafür belohnt. Es gibt kaum bis gar keine weinenden Kinder (im Gegensatz zu Europa, wo alles gleich wild dramatisch ist, wenn man seinen Kopf nicht durchsetzen kann als Kind), die Kinder kümmern sich selbst umeinander, da die Eltern meist beschäftigt sind und spielen mit Sachen die halt da sind und vor allem miteinander!

 Leider ist auch irrsinnig viel Müll hier und nachdem wir bis jetzt erst 2 Müllcontainer in Manali gefunden haben landet das meiste irgendwo hinterm Haus oder im Fluss. Zum Glück wäscht der Monsun nun einiges weg. “Green Manali, clean Manali” steht überall, woran man sich auch nur hält, wenn noch Tageslicht ist. Da es natürlich verboten ist, Müll irgendwo hinzuwerfen, wird bis in die Nacht gewartet und dann wird alles heimlich “entsorgt”, wenns dunkel ist.

Das waren die ersten Eindrücke hier, man merkt jeden Tag, dass wir hier in der 3. Welt sind. Dennoch gefällts uns super hier und es hat auch viele tolle, interessante und aufregende Seiten, worüber wir demnächst berichten werden. (sonst klingt das alles so negativ – was es für uns gar nicht ist, bloss anders…   )

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