We love Leh!

26.09.2012 18:22

Hello again und Juley!

Wir sind wieder zurück aus dem schönen Ladakh. Es war ein richtig toller und erlebnisreicher Urlaub, der schon mal damit begonnen hatte, dass wir ein Auto aus unserem 2er-Konvoi Richtung Leh aus dem Fluss fischen mussten, Flusstiefe unterschätzt und steckengeblieben, weil Brücke wieder mal nicht befahrbar war - wie so oft. (Jetzt vor dem Winter wird sowieso kaum mehr repariert auf den Strassen.) Dennoch eine interessante Gelegenheit zuzusehen (und in der Sonne zu sitzen), wie Inder Auto rettet bzw -zig Inder auf einem Auto rumkrabbeln, es schütteln, aufheben, herumspringen, Steine darunterhieven, wild herumfuchteln und schreien. Abschleppseile gibts hier nicht, es wurde was aus Draht gebastelt, das immer wieder gerissen ist und nachdem der LKW-Fahrer, der beim herausziehen geholfen hat, auch was verdienen wollte, hat der in der üblen Lage natürlich noch ordentlich abgecasht. Ein paar Stunden und Chais (zum Aufwärmen der Leute, die im eiskalten Fluss zum Helfen herumgesprungen sind) später wurde die Fahrt dann fortgesetzt. Stundenlang durchs nirgendwo - wunderschönes und beeindruckendes Nirgendwo muss man wohl sagen. Mondlandschaft, Sandskulpturen, die die Natur gemacht hat und alle paar Kilometer Farb- und Stiländerung der Umgebung gekoppelt mit derart unwirklich blauem Himmel - atemberaubend! Irgendwann - viele Chaipausen und etwas "nicht nach Strasse wirkende" Shortcuts später - haben wir dann Leh erreicht. Erstmal schlafen!

Tag 1 haben wir dann unseren Fahrer Abdul kennengelernt - kein Hindu, es gibt vorwiegend Buddhisten in Ladakh und ein paar Moslems, was das ganze noch angenehmer macht, weil viel freundlicher. Der nette Herr öffnet Damen sogar die Tür - ein sehr ungewöhnliches Gefühl plötzlich als Frau in Indien wieder (mit Höflichkeit!!!) zur Kenntnis genommen zu werden, Begeisterung!!! :) Von Leh aus sind wir dann in alle Richtungen (nacheinander) gestartet. Wir haben uns einige buddhistische Klöster angesehen, sehr imposant und schön! Egal wo wir hinwollten, immer wieder musste man bei so genannten Check Posts anhalten, Passkontrolle (und Fotoapparate zählen, GPS dabei? Satelitentelefon?), damit wir wohl nichts anstellen, weil wir ja grenznahe zu Pakisten, Tibet und China unterwegs waren.

Highlight war dann der Pangong Tso, ein Salzwassersee auf 4200 m, 2/3 davon liegen in China. Traumhaft schoen war es dort - der See umrundet von Sandhügeln/-bergen, die Sonne spielt ihre Farbenspiele im See: blau, grün, türkis, silver, teilweise fast schwarz. Toll! Allein die Hinfahrt zum See war ein Ereignis durch ein sehr freches Murmeltier, das am Strassenrand saß und genau wusste was es wollte: Futter, und zwar viel davon! (Der Winter kommt bestimmt!) Anscheinend hatte das witzige Tiercchin schon jede scheu vor Mensch verloren - ein Spaß diesem gewitzten Kerlchen zuzusehen, Zirkus nichts dagegen! Am See wurde natürlich gecampt. Bloß hatten wir nicht mit Comfort-Zelten gerechnet - fast Garconniere - inklusive betoniertem und abgetrennten Bad und Toilette IM Zelt. ;) Nachdem die Mainsaison schon vorbei war konnte man beim Abendessen in Ruhe den Sonnenuntergang geniessen.

Weiters waren wir in Nubra Valley - um das Tal zu erreichen muss man Kardung La - den "Highest Motorable Pass of the World" befahren - 5600 m, so hoch waren wir noch nie! (Haben auch den 2nd (Tanglang La) und 3rd Highest (Chang La) Pass befahren - aber natürlich nicht sooo sehr spannend wie der höchste! ;)  ) Bloß nicht versuchen schneller zu gehen - Lungenpatschen! :) Man spürt sehr schnell, dass dort oben die Luft ganz schön dünn ist!
Ankunft im "Tal der Blumen" (Nubra Valley): Blumen haben wir zwar nicht viele gesehen, dafüer aber ganz schön viel Wüste! Das muss genutzt werden! Rauf auf die (angeblich schon seit ewigen Generationen dort lebenden) Kamele und ab in die Sanddünen! Ein Kamkelritt der ist lustig ein Kamelritt der ist schön... :) Danach natürlich auch noch in den Dünen spazieren, zumindest versuchen rauf und wieder runterzukommen. ;) *schnauf* (Ganz zum Amusement von Abdul.)

Tso Moriri durften wir natürlich nicht auslassen - der grösste High Altitude Lake der Welt! Wieder Naturereignis - farbenfroh und sauerstoffarm! ;) Abdul hat uns an einen Viewpoint geschleppt - ihm scheinte die Höhe und der Sauerstoffmangel nicht auszumachen, wir haben ganz schön geschnauft! :) Aber für die tolle Aussicht hat sich das Schnaufen gelohnt, auch, weil er uns auf dem Weg die Tierwelt näher gebracht hat. Yaks, Dzos, Mulis, Wildesel und -pferde, Nager, die sich Mountainrats nennen, Falken, Adler, Pashminaziegen, etc. - beeindruckend! ;)

Zwischen unseren Ausflügen haben wir uns die Gegend in und um Leh angesehen, herumschlendern, auf Hügel kraxeln, Forts, Klöster und Museen ansehen, gemütlich in Terassencafes sitzen und Cocktails trinken, wir haben's genossen! ;)

Die Heimreise war auch nicht weniger spannend, die Landschaft ist auch beim 2. Mal sehen noch beeindruckend! :) Vor allem, weils schon ordentlich geschneit hat in der Zwischenzeit. Und wieder typisch indisch - Winterreifen? Profil auf Reifen? Ach, wozu? So gab es einiges an Anschiebarbeiten für die Jungs zu tun, bis wir dann wieder auf dem Weg vom Pass hinunter waren. Ganz schön kalt, womit der nächste Chai-Zelt-Betreiber wieder ein Geschäft mit richtig dicken und warmen Handschuhen und viel heissem Chai gemacht hat. ;)

So haben wirs wieder nach Manali geschafft und sind schon im Arbeitsalltag gelandet. Vor allem die netten Kollegen haben sich wieder sehr bemüht, richtig zu zeigen, was sie können und das mit einem zuckersüßen Grinsen. So wundert sich dann die Praktikantin in der Früh (nach inzwischen wieder einer Woche Arbeit), warum der Cursor sich am Bildschirm nicht rührt (was er am Vortag ja noch gemacht hatte), wenn man die Maus bewegt. Naja, kann ja auch nicht gehen, wenn jemand das Kabel durchgeschnitten hat. Sehr sinnvoll. ;) Das war dann wohl ein verspätetes "Hello back"-Geschenk. Naja, wobei wir wieder bei den täglichen Aha-Erlebnissen wären. ;) Incredible India!

 

 

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